Badewanne und Stoppel

Bin mal kurz in der Badewanne!

Ahhh. Endlich Pinklfrauzeit! Was für eine Wohltat. Kein Pinklmann. Kein Pinklkind. Keines der beiden Pinklhunde. Kein PC. Kein Handy. Nichts. Nur ich. Wie sehr ich mich darauf freue… Abschalten, an einem so kalten Tag wie heute, kann ich besonders gut in der Badewanne. Also dann:

Wasser marsch!

Ohne zu schauen, in welchem tatsächlichen Zustand die Badewanne sich gerade befindet. Was soll ich sagen?! GsD gibt es aus dem Badezimmer keine Live-Übertragung, denn sonst müsste ich das auch noch auf Hochglanz poliert, so wie den Hintergrund meines Arbeitsplatzes 😉 Also lasse ich warmes Wasser in die ungesicherte Wanne hineinlaufen. Ich sehe aus meinem linken Augenwinkel, dass es raucht und dampft… Alles wunderbar. Was soll da bitte noch passieren?!

Weil es bekannter Weise eine Zeit lang dauert bis die Wanne so voll ist, dass mir das Wasser im Liegen bis zum Hals steht, wandere ich gedankenverloren durchs Haus und lasse den Tag Revue passieren. Viele Telefonate und Konversationen per Mail mit lieben Menschen, denen es gesundheitlich gut geht, die aber alle mitsammen viel zu denken, zu organisieren, zu schreiben, zu planen, … haben. Herausforderungen, wohin ich schaue und höre. Aufregungen, da und dort. Gedankenfetzen tauchen auf. Manches bewegt mich mehr, anders ist kaum mehr verblasst erkennbar. Mails und Arbeitsaufträge, Fragen und Bitten, denen ich nachgekommen bin – oder auch auch. Leider. Weil mein Kopf schon so voll war. Und genau in diesem Moment fällt es mir wieder ein… Die Badewanne!

Vollgelaufen

Nein, das ist nicht wahr! Das kann nicht sein! Die Pinklfrau traut ihren Augen nicht. Das frisch eingelassene Wasser ist komplett dreckig. Schaut aus wie Sau! Igitt!!! Der Pinklfrau graust. Der Farbton ähnelt mehr einem grau-braunen Schlammirgendwas als einem klaren Blau. Badewannenschaum sieht eindeutig anders aus!! Und was da alles drinnen schwimmt?!? Verdorrte Blätter … Erdreste …. Quietschenten … kaputte Kopfhörer … ein zerbrochener Radiergummi … ein Kalenderblatt des heutigen Tages … einzelne Socken und ein zerknüllter Einkaufszettel … „ICH PACK DEN DRUCK IN MIR NICHT MEHR!!!“, hört sich die Pinklfrau innerlich schreien!

So geht es nicht weiter!

Mit einem Mal wird es der Pinklfrau klar: Ich hab auf mich vergessen. Ich hab auf meine Meditation vergessen. Ich hab mich nicht um mein inneres Seelenheil gekümmert. OMG – wohin soll das nur führen?! Und ganz schnell wird der völlig neben sich stehenden Pinklfrau bewusst:

Ich hab meinen Kopfbadewannenstoppel nicht gezogen.

Gar nicht. Weder heute in der Früh. Auch nicht zwischendurch. Schon gar nicht bevor ich ein Mail beantwortet habe. Nicht beim Durchschauen des Kühlschranks. Auch nicht, als ich kurz mit den Hundemädchen draußen war. Ojeeeeee …. Kein Wunder, dass mein Kopfbadewannenwasser so ekelerregend grauslich ausschaut. Ich hab den Stoppel zwischendurch nicht gezogen. Und auch nicht meine Kopfbadewanne gereinigt. Ich habe einfach nichts davon getan.

Meditiere 20 Minuten täglich, es sei denn du hast keine Zeit, dann meditiere eine Stunde.

Zen-Weisheit

So lautet eine Zen-Weisheit. In pinklischer Übersetzung heißt es: Wenn du glaubst nicht genug Zeit fürs Staubwischen zu haben, dann mach einen Großputz!

Und manchmal reicht ein Badewannengroßputz 😉

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/badewanne-drinnen-erwachsener-frauen-1603845/