Veränderung

Nichts bleibt wie es ist.

Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.

Bereits 500 v. Chr. ist der griechische Philosoph Heraklit zu dieser Erkenntnis gelangt. Veränderung findet immer statt. In jedem Moment. Jetzt. Und jetzt. Und auch in genau diesem Moment.

Ändern

Ja, es wird sich so manches ändern, wenn das Pinkltöchterchen in den nächsten Tagen ausgezogen ist. Es wird anders werden in Pinklhausen. Ruhiger? Nein, glaub ich nicht. Leerer? Ja, schon möglich, weil die Inhalte eines Zimmers und vieler Dalebichauchundbreitemichausplätze in eine eigene Wohnung wandern. Langweiliger? De facto nein! Das Pinklleben wird sich auf eine andere Weise abspielen. Das ist klar. Pinklmann und Pinklfrau werden sich neu finden … erfinden … sich neu begegnen …

Neu zugegen sein

Wie gut, dass wir uns schon selbst sehr oft besucht haben. Der Pinklmann sich selbst. Die Pinklfrau sich selbst. Und auch wir einander. Nein, da denke ich jetzt nicht an Extrakuschelmomenteunterderdecke. Nein, sondern an das Auseinandersetzen mit sich selbst. Da denke ich an das sich Kennenlernen. An das Nachspüren des eigenen Selbst. An das Annehmen dessen. Ehrlich, einfach ist was anderes! Aber wir machen es. Wir setzen uns mit uns selbst auseinander. Immer wieder. Ja, darin üben wir uns seit Jahren. Jeder auf seine Art und Weise. Der Pinklmann – glaub ich mal – ganz intensiv beim stundenlangen Üben und Radfahren. Ich beim Meditieren. Aber auch zwischendurch. Oder beim Vorbereiten für Seminare und Workshops. Aber garantiert beim Duschen. Wenn das Wasser warm ist. Ich mich wohl fühle und mich einschäume. Komisch, ja, aber es ist eben so.

In den Spiegel schauen können

Das Credo meines Vaters war immer, man solle sich abends in den Spiegel schauen können. Wie oft habe ich darüber nachgedacht. Hab versucht damit etwas anfangen zu können. Weil ich mich gefragt hab, durch welche Brille ich dabei schauen muss. Durch meine Gewordenheitbrille? Oder durch die Erwartungsbrille der anderen? Oder durch die Ichschei*aufalleundmachmeindingbrille? Nun, je nachdem, wie ich dachte es interpretieren zu müssen, hab ich halt in den Spiegel geschaut. Manchmal auch mit der dunklen Sonnenbrille. Und hin und wieder hab ich auch durch die Wovonsprichstdueigentlichbrille geguckt. Manchmal waren auch die Ichkanndasleidernichtsehenkontaktlinsen überlebenswichtig.

Aus heutiger Sicht

Wenn ich mich jetzt mit dem Spruch auseinandersetze, dann würde ich heute über das, was ich früher gedacht habe, sagen: In dieser Interpretationssache war noch Luft nach oben. Sie war ausbaufähig. Meine Brillen waren eindeutig nicht gut geputzt.

Jetzt weiß ich es besser. Hab es gelernt. Hab verstanden:

Solange ich unruhig bin, kann ich ja nicht auf meinen wahren Grund schauen. Solange die Oberfläche meines Lebenswassers sich bewegt und ich voller Gedanken bin, kann ich nicht in die Tiefe blicken. Solange ich Brillen trage und nicht auf meine inneren Augen vertraue, werde ich mich selbst nicht finden. Es ist eine Reise, die ich angetreten hab. Vor vielen Jahren. Eine Reise zu mir selbst. Die nicht immer einfach war.

Spuren hinterlassen

Die Reise hat in uns allen Spuren hinterlassen. So, wie die Menschen mit ihren Höhlenmalereien. So, wie die Fußabdrücke im Sand. So, wie die Zähne der Pinklhunde, als sie uns beim Spielen als Babywauzis in den Arm gebissen haben. Alles hinterlässt Spuren. Auch das Ausziehen des Pinklmädchens. Bei uns genauso wie bei ihr. In der Pinklhausenhomebase genauso wie in der Pinklmädchenflat. Aber ein „Leeres Nest Syndrom“ wird sich nicht breit machen. Das weiß ich. Weil ich hinschaue. Reinspüre. Mich besuchen und dann neu zu gegen sein werde. Weil Veränderung die einzige Konstante im Leben ist und ich lebe!

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/holz-schemel-madchen-malerei-3933266/