Wieso mach ich es eigentlich?
Fragen über Fragen
Gestern hab ich mich einfach mal ausgekotzt und ausgeheult. Zackbumm – hab ich alle Hände zu tun gehabt, um die Rückmeldungen – in welcher Art auch immer sie bei mir eingetrudelt sind – zu lesen, zu hören, darüber zu lachen und mich zu freuen. Wie schön: ich war gestern mit meinem Durchhängen nicht alleine…. Den restlichen Tag hab ich mit den vielen Fragezeichen im Kopf verbracht. Antworten hab ich keine bekommen.
Überlegungen anstellen
Ich hab mich heute mit mir beschäftigt. Überlegt, aus welchem Grund ich das mache, was ich gerade mache. Das Arbeiten im Institut (bevor es geschlossen war). Das Abhalten von Achtsamkeitsabenden (dito). Und jetzt: Das Blog schreiben. Das (fast) tägliche Aufnehmen von Meditationen. Das Online-Dasein für Menschen. Einfach so. Ohne es in Rechnung zu stellen. Darüber hab ich mit mir heute philosophiert.
Wieso mache ich das, was ich gerade mache und wieso mache ich nichts anderes?!
Ich hab mich gefragt, wer oder was mich antreibt. Ich hab mich gefragt, wer oder was davon etwas hat. Ich hab mich gefragt, ob ich mich zu wichtig nehme. Ich hab mich gefragt, ob ich einfach den pinklischen Rollladen runterlassen und in einen Frühlingsschlaf gehen soll. So wie mein Institut. Weil das ist ja auch geschlossen. Und an „Hochschultagen“ wieder wie ein Eichhörnchen munter umherspringe und im normalen Pinklfraumodus bin. …das alles hab ich mich gefragt…
Also hab ich versucht hinter die Fragen zu schauen
Die Fragen quasi zu hinterfragen. Und hab erkannt, dass ich definitiv nicht in diesen Binneddadrumschautswieihrselberklarkommtmodus gehen will. So bin ich draufgekommen, dass ich in erster Linie für MICH, für die Pinklfrau herself, die Blogs schreibe. Um es loszuwerden. Um es festzuhalten. Um mich mit mir – mit meinem Potenzial – mit meinem Innersten – mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Um das momentane Leben aus mehreren Perspektiven anzuschauen. Um zu mir zu stehen und mit meinem „Geständnis“ anderen den Beweis zu liefern: Du bist nicht alleine – anderen geht es auch ähnlich und vielleicht hilft dir x oder y, um in dem dunklen Loch ein bisschen Wärme und Vertrauen zu finden. Ja, darum schreibe ich jeden Tag meine Gedanken nieder und teile sie. Mit denen, die sie lesen wollen.
Hör auf damit!
Und dann läutet das Telefon … meine Herzensschwester … fragt mich: „Warum hinterfragst du schon wieder alles? Glaub mir, das bringt nichts!“ In diesem Moment wird mir klar, dass die Pinklfrauherzensschwester mit ihrer Frage einfach nur recht hat! Da fällt mir ein Zitat von Thich Nhat Hanh ein:
Die beste Weise, sich um die Zukunft zu kümmern, besteht darin, sich sorgsam der Gegenwart zuzuwenden.
Ich höre auf mit dem Hinterfragen. Gehe an die Luft. Draußen scheint die Sonne und ein Schneegestöber geht gleichzeitig über Pinklhausen ab.
What the fuc* is this?!?
Ich muss lachen. Herzhaft lachen. Weil es so crazy ist. Weil ich mit der pinklischen Vorderfront im Schneegestöber stehe und die Sonne meinen Rücken bescheint. Und da wird es mir bewusst. So ist es gerade. Schneegestöber und Sonnenschein. Nicht nur wettertechnisch gesehen. Es kommt wohl darauf an, was man erwartet… Ich hab mir, als ich rausgegangen bin, wirklich NICHTS erwartet. Weder Sonnenschein noch Schneegestöber. Dieses Wetterspiel hat mich überrascht. Ich bin stehengeblieben und hab versucht die Gegenwart zu spüren.
Eine interessante Erfahrung
Wahnsinn, wie viel dieses Erlebnis mit dem derzeitigen Leben gemeinsam hat. Doch: Irgendwann hört jedes Sonnengestöber und jeder Schneeschein bestimmt auf … eine Zeit lang wird es uns noch begleiten. Eine Zeit lang werden wir brauchen, um mit diesen verdrehten Gegebenheiten klarzukommen… die Zeit kann uns lang werden … ja, aber so lange werde ich schreiben und aufnehmen und da sein … und danach auch 😉
Bildquelle: privat