Christbaumperspektivenwechsel


24.Dezember 2020

Was soll ich sagen?! Nach diesem Jahr ist in Pinklhausen so einiges anders. Und nein, das hängt nicht nur mit diesem leidigen C-Thema zusammen. Es ist soweit. Beide Kids sind ausgezogen. Schwups und weg war die Kleine. Schwups und ausgezogen. Zackprack und mit Bimmbammbumm. Leben die 2 ihre eigenen Leben. Kommen zwar gerne auf Besuch heim, aber sind auch gerne mit sich allein. Gut so.

Heimkommen

„Wie tun wir heuer zu Weihnachten?!“, fragt das weibliche Jungkind, das die Pinklfrau um mindestens einen Kopf in der Länge überholt hat. „So, wie wir es wollen“, antwortet die Elternseite. So, wie es für uns alle stimmig ist. Bei dir. Beim Buben. In Pinklhausen. Oder gar nicht. Wie wir es für stimmig halten.“ Kurzer Moment der Innenschau bei jedem einzelnen. „Bei der Pippi“, ertönt es drei-ein-stimmig. Pinklmädchen ist überzeugt, schreibt eine Einkaufsliste, erkennt, wie viel zu tun ist als X-mas-Familienstation und wird wieder einen Schritt mehr erwachsen.

Aber einen Baum gibt es daheim schon, oder?!

Die Frage aller Fragen… Was soll ich sagen. Eigentlich bin ich ein Weihnachtsmuffel. Das Aufputzen – igitt. Das Einkaufen – pfui. Die Vorbereitungen – bitte nicht. Und dennoch höre ich mich sagen: „Klar! Weihnachten ohne Baum, das geht doch nicht. Wir können ja nicht die Tradition brechen.“ Und im nächsten Moment überlege ich, wie ich aus der Antwortnummer komme, weil alle Pinklhausen-Mitglieder von einem Tabubruchinformeineschristbaumboykotts meinerseits ausgegangen sind. Nun, nach diesem Jahr haben es alle von mir erwartet.

1,50m … komisch … rechtsorientiert

Und dann stand er am 16. Dezember vor der Tür. Das Christbaumkomischdingsbums. Kleiner, denn je ein Christbaum in Pinklhausen war. Komisch mollig gewachsen. Damit hätte ich ja noch einigermaßen können (hab ja selbst keine Modellmaße). Aber den Rechtsdrall des Baumstammes – nein, das war in meinen Augen zu viel! Keine Rechtsextremen in Pinklhausen! Auch nicht, wenn es ein Christbaum ist. Definitiv nicht. Also: Ich schau den Baum an. Dann den Pinkmann. Wieder den Baum. Anschließend die Decke. Dem Pinklmann deute ich mit dem Blick auf die Decke: „Wenn er bleiben soll, dann sei kreativ und häng ihn auf.“ Ehrlich, so ganz unter uns: Meine Knie haben geschlottert und ich war mir nicht sicher, ob ich mich mit dieser Meldung nicht ein Stück zu weit rausgelehnt hab. Keine Ahnung, wie die Reaktion sein könnte… Den Angstschweiß auf den Handflächen spürend, den Nacken eingezogen und die Augen zugekniffen, höre ich ihn murmeln: „Dann hol ich mal die Bohrmaschine.“ Was soll ich sagen. Keine fünf Minuten später hing der Baum an der Decke. Halt nicht an seinen Ei*rn, so wie sich das mit Rechtsextremen gehören würde, aber mit dem Stamm voran und der Baumspitze bergab.

Kugeln bis zum Abwinken

Der aufgehängte Weihnachtsbaum ist dann mit allen Kugeln (wirklich mit allen, bis auf eine hässlich Orange und die andere Giftgrüne) geschmückt worden. Mitten in das Prozedere stößt das Pinklmädchen, sieht uns Prosecco schlürfend den Baum schmücken und staunt nicht schlecht. Ein kurzes Ahhhehhhhwarumnichtnachdiesemjahrund ausgezogensindwirjajetztalle später hilft sie mit und ist unserer Meinung:

Traditionen gehören erhalten und gebrochen zugleich

Der Bub, der auch in Pinklhausen aufgewachsen ist, steht kurze Zeit später ebenfalls im Wohnzimmer. Nun, seine Blicke waren ein Traum. Gold wert. Ehrlich. Ein kurzes Innhalten seinerseits. Ein Blick auf den schelmisch grinsenden Pinklmann und die triumphierende Pinklfrau. Kurz darauf: „Na dann.“

Perspektivenwechsel

Jetzt haben wir einen kopfüber hängenden, voll mit Kugeln und Lichtern geschmückten Christbaum von der Decke hängen. Nicht, weil es ein Trend irgendwo ist. Auch nicht, weil es ein beschi**enes Jahr war. Sondern weil es seit so vielen Jahren ein Traum von mir war und weil mein Pinklmann mir eine riesige Weihnachtsfreude machen wollte. Und die, die ist ihm gelungen…

Weihnachten geht ganz einfach…

Hinhören. Innehalten. Nachspüren. Präsent sein. Das Leben auch mal für seine Lieben in die Hand nehmen und sich über einen Perspektivenwechsel trauen. Ich sag euch was: Es lohnt sich allemal!

Habt ein stimmiges Weihnachtsfest, ihr Lieben da draußen!

Fotoquelle: privat



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