Reise durch die Wolken


Eine Reise durch die Wolken – ob das möglich ist?

Gerade hab ich mit einer äußerst engagierten Lehrerin telefoniert, die ich im Masterstudium begleiten durfte. Sie hat mir erzählt, was sie in den letzten Tagen geleistet hat. Wie sie mit der Situation umgeht. Wie es den Kindern damit geht, dass alles jetzt so ist, wie es ist. Sie hat mir erzählt, was da an Vorbereitung, Umsetzung, Ideenvielfalt und so nötig ist. Wenn man es mit Herz macht. Und sie hat auch davon erzählt, wo sie an ihre Grenzen stößt.

Wolken grenzen uns von der Sonne ab

Grenzen sind immer wieder Herausforderungen. Grenzen erscheinen uns oftmals als unüberwindbare Barrieren. Grenzen können unseren Fortbestand bremsen, aber auch sichern. Wie immer gibt es 2 Seiten… Wenn ich so wie heute – bei diesem himmlischen Wetter zu lange in der Sonne auf der Terrasse sitze und arbeite, dann wünsche ich mir zwischendurch eine kleine Grenze in Form einer Wolke. Wenn es tagelang trüb und regnerisch ist, dann hoffe ich, dass die Regenzeit begrenzt ist und sich die Sonne am nächsten Tag wieder zeigt.

Dass wir gerade Begrenzung erleben – tagelang und möglicherweise wochenlang noch erleben werden, wissen und spüren wir alle. Dass nach dem Regen wieder die Sonne kommt, ist uns ebenso bekannt. Doch wie lange wird es dauern? Wie groß ist diese dicke, fette weiß-graue Wolke? Was, wenn wir uns darin verirren? Wenn wir uns verfliegen? Wenn die Angst so groß ist, dass wir nicht mehr Pilotin und Pilot unseres Fliegers sind?? Wenn unser Flugzeug ins Trudeln kommt?! Abzustürzen droht?! Wenn wir auf uns, auf unser Können, unser Potenzial vergessen…

Raus aus dem Autopilot!

Meine liebe Freundin Sabine hat den Flugschein. Sie spricht so gerne von den 3 wichtigen Grundregeln, die man in einem Notfall in genau diese Reihenfolge beachten sollte:  „aviate – navigate – communicate“. Also „luftfahren – navigieren – kommunizieren“. Bevor ich es in Pinklfrausprache übersetze noch ein Gedanke dazu:

Raus aus dem Autopilot. Mach eines nach dem anderen. Step by step. Weil auf dem Weg, in dem Tun und Fliegen, kannst du dich eh nicht selbst überholen. Also:

  1. Das Wichtigste ist, dass du dein Ding weiter steuerst. Bleib dran. Lass dich nicht gehen. Werde nicht panisch. (Ich spreche aus Erfahrung – machmal gar nicht so leicht… ) und vor allem: Bleib ruhig.
  2. Schau dich nach Alternativen um, wie und wo du deinen Flieger notlanden könntest. Nein, es geht nicht darum eine perfekte Landung hinzulegen, dabei via irgendeiner Music-App den Donauwalzer abzuspielen und parallel dazu ein selbstverliebtes Selfie auf allen Social Media Kanälen zu posten! Nein, darum geht es nicht! Es geht darum, dass du bei dir bleibst – schaust, was du in dieser Situation brauchst, um sie einigermaßen heil zu überstehen. Der Flieger hat möglicherweise (ganz sicher!) Schrammen. Schei*e, klar! Aber es geht in erster Linie darum, dass DU unten heil ankommst!
  3. Und erst dann teile mit, dass du ein Problem hast.

Nun, dass wir ein Problem haben, wissen wir schon. Punkt 3 ist erledigt!  Also sind da bloß noch 2 andere Punkte zu erfüllen. Na gut, dann zäumen wir das Pferd eben von hinten auf 😉

Jammern hilft nix!

Klar könnten wir jetzt jammern. Wir könnten uns aufregen. Weil wir verdammt noch mal nicht auf einen Ernstfall wie diesen vorbereitet wurden. Weil wir so eine Situation noch nie hatten. Weil wir (angeblich) niemanden hatten, der uns in der Schule oder im Studium auf eine ähnliche Situation wie diese vorbereitet hat. Oder wir uns nicht daran erinnern, was wir dazu und darüber jemals gelernt haben. Warum auch?! Es war ja alles in bester Ordnung. Frei nach dem Motto:  „Hier spricht der Kapitän. Herzlich willkommen an Board. Ein wunderbarer Flug liegt vor uns. Wir werden weit unter der vorausgerechneten Flugzeit an unserem Zielort ankommen. Wir erwarten keine Komplikationen. Alles wunderbar. Man bringe den Prosecco, bitte!“

So war das Leben bis vor ein paar Tagen … Dass wir uns jetzt an die vorgegebenen Grenzen halten, ist klar. Denn das dient unserem Schutz. Es liegt jedoch in unserer Macht, ob wir die Grenzen in unserem Kopf beibehalten oder diese sprengen. Unser Denken öffnen. Uns für neue Möglichkeiten „hergeben“. Uns ent-wickeln.

Es geht um den Fokus!

Wenn wir uns nur auf die Wolken konzentrieren und auf all das, was Negatives daraus erwachsen und entstehen kann, dann sind wir problemorientiert. Schauen wir uns hingegen um, wo es Landemöglichkeiten gibt, dann sind wir lösungsorientiert. Was auch immer wir tun. Was auch immer unser Job ist. Wo auch immer wir dienen. Wir brauchen ein Ziel! Denn durch eine Aufgabe werden Kräfte in uns frei  … entwickeln neue Möglichkeiten … trauen uns und den anderen etwas Neues zu … verändern miteinander … gestalten gemeinsam.

Jeder und jede auf seine und auf ihre Art. Ich mach’s auf Pinklart. Also her mit einem Fokuswechsel!

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/himmel-wolken-flugzeug-luftfahrt-46148/



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